Verteilerkasten – die Schaltzentrale für Ihren Strom

Verteilerkasten – die Schaltzentrale für Ihren StromStrom ist aus unserem Alltag nicht weg zu denken. Seit seiner Bereitstellung für die breiten Massen um 1900 herum, ist Strom allgegenwärtig. Doch haben Sie sich mal Gedanken darüber gemacht, wie der Strom in Ihre Wohnung gelangt und wie er dort verteilt wird? Oder was die Benutzung von Strom heutzutage so sicher und relativ gefahrlos macht? Die Zeiten, dass Strom „Teufelswerk“ war und den Menschen Angst eingeflößt hat ist lange vorbei. Das gilt auch für die erhöhte Brand- und Verletzungsgefahr durch nicht isolierte Drähte und Kabel.

Werfen Sie einen kleinen Blick auf die heutige Sicherheit, mit der Strom unser Leben erhellt und alles so einfach macht. Blicken Sie mit dieser kleinen Übersicht in das Herz eines Stromkreises. In den Verteilerkasten.

Was macht ein Verteilerkasten? – Wie ist er ausgestattet? – Und wie verteilt er den Strom?

Ein Verteilerkasten oder auch Sicherungskasten verteilt den Strom auf die einzelnen Stromkreise in einer Wohnung oder einem Haus. Die an diesen Stromkreisen hängenden elektrischen Geräte werden so mit elektrischer Energie versorgt.

Neue Verteilerkästen sind mit folgenden elektrischen Bauelementen ausgestattet, die für die Stromverteilung auf die Stromkreise verantwortlich sind und auch für eine gewisse Sicherheit bei der Stromversorgung sorgen. Daher auch die oft verwendete Bezeichnung Sicherungskasten.

Folgende Elemente sind in einem Verteilerkasten integriert:

  • Ein Leistungsschutzschalter, kurz LS-Schalter genannt, eher bekannt als Sicherung

Im Falle eines Kurzschlusses oder bei einer Überlastung der Stromleitung unterbricht der LS-Schalter die Stromzufuhr in dem entsprechenden Stromkreis

  • Ein Fehlerstrom-Schutzschalter, umgangssprachlich als FI-Schutzschalter bekannt

Diese Schutzvorrichtung schaltet den Stromkreis nicht nur bei Überlastung ab, er verhindert auch lebensgefährliche Stromschläge.

  • Eine Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung, auch Brandschutzschalter AFDD genannt

Serielle und parallele Fehlerlichtbögen zeichnen sich oftmals für Brände verantwortlich, die durch lose elektrische Verbindungen oder fehlerhafter Isolierung von Leitern verursacht werden. Hier greift diese Schutzvorrichtung ein und kann Schlimmeres verhindern.

  • Reihenklemmen

Die Reihenklemmen verbinden die Leitungen, Drähte und Adern in einem Verteilerkasten.

Bei einem Mietshaus gelangt der Strom über den Hausanschluss erst einmal in das Gebäude. Der Hauptverteiler des Gebäudes befindet sich in den meisten Fällen im Keller. Er sollte dort zu finden sein, wo auch die einzelnen Zählerständer der jeweiligen Wohnungen untergebracht sind. Über diesen Hauptverteiler gelangt der Strom zu den Unterverteilern der einzelnen Wohnungen.

Finger weg von Stromkreisen – der Verteilerkasten gehört in die Hände von Fachmännern

Auch wenn Sie sich zu einem versierten Heimwerker zählen, der Lichtschalter und Deckenlampen anbringen kann oder der auch schon mal eine Steckdosenverkleidung gewechselt hat, heißt es Finger weg vom Verteilerkasten!

Nicht nur, dass der Umgang mit Stromkreisen lebensgefährlich sein kann, er ist per Gesetz für Laien verboten!

Sie verspielen nicht nur Ihren Versicherungsschutz, falls was passieren sollte, Sie spielen mit Leib und Leben. Ihrem eigenen und dem Ihrer Liebsten.

Legen Sie alles, was mit den Stromkreisen, dem Verteiler- bzw. Sicherungskasten zusammenhängt bitte unbedingt in die Hände eines geschulten Fachmannes

Verteilerkästen Altbauten – Die Zeiten ändern sich, der Stromverbrauch auch

Haben Sie sich einen Altbau als Immobilie zugelegt? Dann werden Sie sicher schon ein Blick auf den bestehenden Verteilerkasten geworfen haben.

In den Bauzeiten Ihrer Immobilie waren elektrische Geräte noch nicht annähernd so präsent, wie sie es heute sind. Dementsprechend waren damalige Verteilerkästen nicht dafür konzipiert Hochleistungsarbeit zu vollbringen. Ein Austausch zur eigenen Sicherheit ist hier zwingend erforderlich. Übergeben Sie diese wichtige und lebensschützende Maßnahme in die Hände eines gelernten und geschulten Elektroinstallateurs.

Der Verteilerkasten, sein Installationsort und die Stromkreise bei Neubauten

Bei einem geplanten Neubau eines Gebäudes sollten Sie mindestens 4 Sicherungsreihen im Verteilerkasten einkalkulieren. Gerne aber auch mehr. Aufgeteilt auf die Wohnbereiche Küche, Wohn- und Esszimmer, Bad, Küche und Kinderzimmer, sollten alle eigenen Stromkreise über einen separaten Leitungsschutzschalter verfügen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, den Lichtstromkreis vom Steckdosenstromkreis zu trennen, dann ist das eine vorteilhafte Option. Für Ihre Heizkessel ist ebenfalls ein separater Stromkreis angebracht. Hierfür gibt es spezielle Verteilerkästen am Markt, die auf Heizungssysteme ausgelegt sind. Sprechen Sie darauf Ihren Elektrofachmann an.

Über den richtigen Installationsort müssen Sie sich ebenfalls im Vorfeld Gedanken machen. Dieser Platz muss ausreichend groß und leicht zu erreichen sein. Aufgrund seiner Größe und wenn er nicht „unter Putz“ angebracht werden soll,  darf er keinen möglichen Fluchtweg behindern. Obendrein sollte er in bedienfreundlicher Höhe mit ausreichender Beleuchtung angebracht werden. Doch damit nicht genug. Denken Sie daran, dass Strom nicht „stumm“ ist. Der Verteilerkasten sollte also auch nicht in der Nähe oder an Wänden von Schlaf- und Kinderzimmern angebracht werden. Ihr zuständiger Architekt wird Sie hier hinreichend beraten können.

Der Verteilerkasten im Garten – auch eine Außenanbringung ist möglich

Es wird sich sicherlich immer einen Platz innerhalb des Gebäudes für Ihren Verteilerkasten finden. Aber vielleicht haben Sie Ihre Gründe, warum Sie diesen lieber außerhalb anbringen möchten. Mit dem richtigen Verteilerkasten ist dies ohne Probleme möglich. Es muss sich dabei um ein wasserdichtes Gehäuse mit der Schutzklasse IP65 handeln. Idealerweise verfügt dieser Verteilerkasten zusätzlich über einen erhöhten UV-Schutz nach ISO 4892-2. Bei einem Outdoor-Verteilerkasten sollten Sie unbedingt darauf achten, dass diese abschließbar ist.

Wenn Sie sich für diese Art der Anbringung Ihres Verteilerkastens entscheiden, ziehen Sie im Vorfeld Ihren Elektroinstallateur zu Rate. Vielleicht findet dieser noch eine andere Lösung, damit Ihr Verteilerkasten für Sie leicht erreichbar und vor unbefugten Zugriffen geschützt ist.

Ein Tipp: Diese für den Außenbereich konzipierten Verteilerkästen eignen sich auch hervorragend für die Anbringung in Feuchträumen. Sie können Problemlos in Badezimmern oder auch Waschküchen montiert werden.

Worauf Sie beim Kauf von einem Verteilerkasten achten müssen

Gemäß DIN 18015-2 muss ein Verteilerkasten, der als Unterverteiler für Wohnungen gebraucht wird mindestens 4 Reihen aufweisen. Achten Sie auf diese Kennzeichnung. Und wenn Ihr Verteilerkasten die IP-Schutzklasse 65 aufweist, ist er auch für den Einsatz in Feuchträumen geeignet und zugelassen.

Hersteller von Verteilerkästen

  • Grenda-Hammer
  • Hager
  • Elektro-Plast

Wo Sie Ihren Verteilerkasten kaufen können

  • Im Elektrofachhandel
  • Direkt bei Ihrem Elektroinstallateur
  • Im Baumarkt
  • Verkaufsplattformen im Internet wie Amazon, Ebay, etc.

Vorstellung verschiedener Verteilerkästen

Der Verteilerkasten „Volta“ des Herstellers GRENDA-HAMMER ist ein Verteilerkasten, der bereits komplett verdrahtet und anschlussfähig ist. Er ist mit allen notwendigen Elektroteilen und Schutzvorrichtungen ausgestattet und ist zur Aufputz-Anbringung geeignet. Einem sofortigen Anschluss durch einen Elektroinstallateur steht mit diesem Verteilerkasten nichts im Wege. Mit seiner Maßen von 640 mm H x 305 mm B x 96,5 mm T wird er sicher einen passenden Installationsplatz finden.

Der Hersteller Hager hat mit seinem Verteilerkasten „VU36NC“ ein unterputzfähiges Gerät am Markt. Gemäß Hersteller ist 1 Überspannungsschutz im Verteilerkasten integriert. Ansonsten muss er vor seiner Inbetriebnahme entsprechend bestückt werden. Mit den Maßen 615 mm H x 335 mm B x 90 mm T ist dieses Gerät recht kleingehalten und kann gut unterputz installiert werden.

Der „DARP-144 6×24“ von Elektro-Plast ist ebenfalls für eine Unterputz-Montage vorgesehen. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff und die Zugangstür wurde aus weißem Aluminium gefertigt. Dieser Verteilerkasten kann144 Module, aufgeteilt auf 6 Klemmreihen aufnehmen. Die Bestückung mit entsprechenden Modulen muss von einem Elektroinstallateur vorgenommen werden. Die Maße werden bei diesem Verteilerkasten leider nicht bekannt gegeben.

Sie konnten nun einen kleinen Einblick in einen Verteilerkasten bekommen. Er ist so unscheinbar, aber dennoch so wichtig in unserem elektrifizierten Dasein. Er sorgt für eine gleichmäßige Stromverteilung und schützt Leben.

Wenn Sie die Meinung sind, dass Sie durchaus einen neuen Verteilerkasten benötigen, weil Ihr alter vielleicht den aktuellen Ansprüchen nicht mehr entspricht, dann wenden Sie an den Elektroinstallateur Ihres Vertrauens und legen Sie Ihre Sicherheit getrost in seine Hände.

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